Die Fußball-WM – auch ein Thema für die Kirche
Man könnte denken, dass die Fußball-Weltmeisterschaft nichts mit der Kirche zu tun. Der Papst und die Bischöfe interessieren sich doch eher für andere Dinge – oder? Das Gegenteil ist der Fall. Die Kirche, der Glaube und Fußball haben an vielen Stellen etwas miteinander zu tun. Für viele berühmte Fußballspieler bedeutet der Glaube wirklich etwas. Man kann immer wieder Fußballspieler sehen, die sich vor dem Spiel oder nach einem Tor bekreuzigen, wie beispielsweise Miroslav Klose.
Auch Papst Franziskus interessiert sich für die Fußball-WM. Und er hat eine Botschaft für alle veröffentlicht, die das ebenfalls tun. Vom Fußball könne man für das eigene Leben lernen, wie wichtig Ausdauer, Training und auch das ein oder andere Opfer seien, um zu besseren Menschen zu werden. Auch die Gemeinschaft, die man beim Fußball haben muss, um zu gewinnen, betont der Papst: „Niemand gewinnt alleine, weder auf dem Platz noch im Leben! Niemand darf sich isolieren oder sich ausgeschlossen fühlen! Ja, am Ende dieser Weltmeisterschaft hebt nur eine Nationalmannschaft den Pokal als Sieger in die Höhe, aber wenn wir die Lehren, die der Sport uns gibt, annehmen, dann sind wir alle Sieger und stärken die Bande, die uns einen.“ (Mehr darüber bei Radio Vatikan.)
Die Bischofskonferenz von Chile hat sogar eine eigene Internetseite zur Fußball-Weltmeisterschaft ins Netz gestellt. Leider gibt es diese nur auf Spanisch… Die Bischöfe veröffentlichen dort ebenfalls Gedanken zum Fußball, Interviews und Texte von Spielern und Geistlichen. Vor allem aber auch ein Gebet, das jetzt die Fußball-WM begleiten soll:
Herr Jesus Christus, Retter und Erlöser,
du umarmst mit offenen Armen an einem einzigen Ort
alle Männer und Frauen, die aus der ganzen Welt zusammenkommen,
um sich als Schwestern und Brüder zu begegnen.
Du bietest uns etwas viel größeres als die Weltmeisterschaft:
ein fruchtbares und glückliches Leben.
Wir bitten dich, dass wir in diesen Tagen der WM lernen
deine Jünger zu sein, dir in unserem ganzen Leben zu folgen
und in deiner Mannschaft zu spielen,
die brüderliche Liebe zu leben, zuhören zu können,
zu verstehen, zu verzeihen, zu akzeptieren,
anderen zu helfen, ohne jemanden auszuschließen oder an den Rand zu stellen,
zu trainieren und fit zu sein, um dem Leben mit Glauben und Freude entgegenzugehen,
nach vorne zu spielen als Protagonisten der Geschichte und Bauherren einer besseren Welt.
Wir bitten auch, dass in diesen Tagen die Gewalt und die Zwietracht geringer werden
und Dialog und Respekt wachsen.
Wir bitten, dass unsere Spieler und Fans, die nach Brasilien reisen
von Verzweiflung und dem Gefühl der Sinnlosigkeit,
von Ungerechtigkeit und Egoismus verschont bleiben.
Darum bitten wir dich, der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
Amen.