Jugendkloster

„Das sieht ja gar nicht aus wie in einem Kloster“ – diese und ähnliche Aussagen hören wir häufig, wenn Menschen zum ersten Mal bei uns zu Gast sind. Seit Dezember 2016 gibt es nun unser Jugendkloster in Fulda und tatsächlich hat es von außen betrachtet wenig gemeinsam mit der Vorstellung, die die meisten Menschen von einem Kloster haben dürften. Es sieht eher aus, wie eine gewöhnliche Wohnung oder vielleicht auch eine WG. Und in der Tat, jeder von uns drei Oblatenpatres hat sein eigenes Zimmer, während wir Bad, Küche und Aufenthaltsraum miteinander teilen. Beim Einkaufen, Putzen, Kochen und Waschen wechseln wir uns ab. Aber es ist eben nicht einfach eine WG, in der wir hier leben… Schließlich sind wir Ordensleute und Missionare und gestalten unser gemeinsames Leben auch so. Neben all dem, was man in jeder Wohnung findet, haben wir zum Beispiel auch eine eigene Kapelle. Das gemeinsame Gebet und die Eucharistiefeier gehören fest zu unserem Alltag.

Als Missionare versuchen wir außerdem hier in Fulda präsent zu sein und dabei etwas von unserem Glauben weiterzugeben. Dazu gehört nicht nur, dass wir nach draußen gehen und in der Pfarrei mitarbeiten, sondern auch, dass wir gerne Menschen bei uns willkommen heißen. Ob zum Gebet, für ein Getränk, zum Gespräch, zum Spieleabend oder einfach für eine Runde Tischkicker – wir freuen uns immer, wenn jemand den Weg zu uns findet. Wir sagen dann oft: „fühl dich wie zu Hause!“ – und meinen das auch so… was dann zum Beispiel auch bedeutet, dass man mal kurzerhand ein wenig mithelfen muss, wenn das Mittagessen vorbereitet wird.

Das Jugendkloster gibt es, weil unserer Gemeinschaft die Jugendseelsorge wichtig ist. Das heißt, wir machen von hier aus auch eine ganze Menge unterschiedlicher Angebote. Gebetsabende und Jugendgottesdienste, Ferienlager, Pilgertouren und internationale Jugendtreffen gehören dazu. Weil wir Jugendseelsorge aber auch als “Mission mit der Jugend” verstehen, tun wir das nicht einfach alleine, sondern versuchen auch diese Dinge immer gemeinsam mit jungen Menschen vorzubereiten.

In unserer Kommunität sind wir zu dritt: P. André ist für die Koordination unserer “Mission mit der Jugend” verantwortlich. P. Bartek ist der Rektor der Kommunität und er ist außerdem für die Berufungspastoral zuständig. Berufungspatoral bedeutet, dass wir versuchen, junge Menschen dabei begleiten, ihre Berufung zu finden und ihr zu folgen. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Angebote, denn Berufung bedeutet ja nicht nur, dass Menschen ins Kloster gehen oder Priester werden, sondern eben auch das eigene Leben als Schreiner, Informatiker oder Lehrer, in einer Familie oder als Single, etc. als Berufung zu sehen und zu leben. Außerdem ist seit August 2019 das sogenannte Vornoviziat hier bei uns angesiedelt, dafür ist P. Patrick verantwotlich. Wenn junge Männer sich entscheiden, in unsere Gemeinschaft einzutreten, dann ist der erste Schritt dabei, das Vornoviziat, eine Zeit von 12-18 Monaten, die dazu dienen, die Gemeinschaft und das Ordensleben besser kennenzulernen und dann den Schritt ins Noviziat machen zu können, an dessen Ende die ersten Gelübde stehen.

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